Der Grünkern - eine Spezialität Boxbergs
War der Grünkern früher ein "Arme-Leute-Essen", so hat diese Spezialität aus dem Taubertal heute längst auf den Speisekarten der Nouvelle Cousine und der gutbürgerlichen Gastronomie Einzug
gehalten.
Wohl aus der Not heraus haben die Menschen vor 300 Jahren im Taubertal den Grünkern entdeckt. In Hungerszeiten haben sie den Dinkel vorzeitig geerntet und im Backofen gedarrt. Heutzutage wird der
Grünkern im Juli eingebracht, als teigreife Ernte des früher wichtigsten Brotgetreides Dinkel. Einst kamen die grünen Ähren bei 120° C bis 180° C in die herkömmliche Holzfeuerdarre:
Die Ähren wurden auf ein großes, durchlöchertes Eisenblech geschüttet, unter dem ein Holzfeuer brannte. So entstand der vorzügliche, rauchig-nussige Geschmack des Grünkerns. Noch heute werden in
Ahorn und Boxberg zur Ernte historische Gründarren befeuert. Gefeiert wird dies mit erlebnisreichen Grünkernfesten.
Heutzutage stehen natürlich moderne Trocknungsanlagen zur Verfügung. Für den nach wie vor würzigen Geschmack sorgt der Rauch eines Buchenfeuers.
Neben dem besonderen Geschmackserlebnis gibt es gute Gründe für die Wiederentdeckung des Grünkerns: Das Korn ist reich an Mineralstoffen und Spurenelementen. Ganzer Grünkern kann zu Schrot,
Gries, Flocken uvm. verarbeitet werden.